Über mich und warum diese Seite existiert!

Wir müssen jetzt aktiv eingreifen, denn die Argumente sind auf unserer Seite. Wir belegen, dass die aktuelle Situation das Ergebnis der Politik der letzten 50 Jahre ist. Unsere Kritik an der Wachstumsideologie, dem Industriealismus und der menschenfeindlichen technologischen Entwicklung beruht auf den Erfahrungen der letzten 50 Jahre. 5 Minuten nach 12 Uhr war einmal, unsere Zeit als Spezies läuft langsam ab.

1982 saß ich an meiner wissenschaftlichen Hausarbeit. Der Titel: „Die ökosozialistische Gesellschaft – eine konkrete Utopie“. Geschrieben habe ich sie an der Sozialakademie in Dortmund. Und sie sollte meine Karriere in Politik oder Gewerkschaft schon vor dem eigentlichen Beginn vernichten.

Nein, ich bin nicht traurig oder sehe mich als Opfer der Verhältnisse. Was wäre gewesen, wenn ich mich dem damaligen Mainstream der Reformsozialisten ergeben hätte? Ich wäre dann wohl im Bundestag in der SPD-Fraktion gesessen und hätte 2005 das ALG II als Erfolgsstory verkauft, Martin Schulz als neuen sozialdemokratischen Messias bejubelt und Olaf Scholz als den Superkanzler gesehen. 2025 wäre ich dann mit 16 % Wählerstimmen in die Merz-Koalition geschlittert.

Sozialisierungen in Parteien haben eine gewisse Eigendynamik, der man sich schwer entziehen kann. In einer Partei gibt es verschiedene Fraktionen, aber letztendlich wird alles der Kanzlerschaft untergeordnet. Es wird nach dem Wählerpotenzial in der vermeintlichen Mitte gesucht.

All das ist mir erspart geblieben. Heute kann ich mich hinsetzen und die damalige Diskussion wieder aufnehmen. Denn heute, Jahrzehnte später, haben wir in der Gesellschaft erreicht, wovor wir damals als kleine Gruppe von Ökosozialisten gewarnt haben.

Ich kann diese vergessene Diskussion wieder ins Licht der Öffentlichkeit bringen und sie um einen wichtigen Teil ergänzen. Meine politische Meinung hat sich nicht grundsätzlich verändert. Ich bin kein Dogmatiker, sondern ich sehe politisches Handeln als lernendes System. Vor ein paar Jahren habe ich Bücher und Artikel von Peter Kropotkin gelesen. Diese Schriften waren das fehlende Puzzleteil in meiner politischen Agenda. Kropotkin ist der Vater des kommunistischen Anarchismus. Ich verfechte viele Gedanken, die diesem Modell entstammen. Da ich es nicht kannte, änderte ich nun die Bezeichnung „Sozialist“ in „Anarchist“.

Natürlich dürfen Politiker Fehler machen, Regierungen auch. Doch was wir heute als Ergebnis der letzten 50 Jahre sehen, ist, dass niemand eingesehen hat, dass etwas völlig falsch gelaufen ist und versucht hat, die Fehler zu korrigieren. Fehler wurden auf Fehler aufgebaut, Probleme nicht gelöst, sondern immer an die nächste Politikergeneration weitervererbt.

Unsere Warnungen wurden ignoriert und lächerlich gemacht. Heute, im Jahr 2025, ist die Lage so verfahren, dass wir nur mit einer ungeheuren und vor allem europäischen Kraftanstrengung aus diesem Dilemma herauskommen.

Ich habe lange überlegt, wie diese neue politische Strömung benannt werden sollte. Sozialismus und Kommunismus sind gesellschaftlich verpönt, der Begriff der Ökologie und vor allem der Begriff Anarchismus eher negativ besetzt. Doch wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, wenn wir die Zerteilung der Politik in „Fachrichtungen“ aufheben wollen. Zur Zeit haben wir eine Partei für die Wirtschaft, eine für das Soziale, eine für die Ökologie und eine für Freiheit. Wenn wir ein Angebot schaffen wollen, das diese Teilung aufhebt, dann bleibt uns nur der Begriff des ökologisch-kommunistischen Anarchismus. Wir können uns nicht länger von anderen in bestimmte Schubladen stecken lassen.

Wir müssen den beschwerlichen Weg gehen, diesen Begriff mit den von uns bestimmten Inhalten zu füllen, denn die Wirtschaft, der Finanzsektor, die konservativen und neoliberalen Kräfte werden diese Idee diffamieren.

Die Ideen des „Ökologischen Sozialismus“, die wir damals entwickelt haben, fließen heute in den ökologisch-kommunistischen Anarchismus ein. Wir dürfen uns nicht in theoretischen akademischen Theorien erschöpfen, sondern müssen praktische Politikansätze liefern.

Wir müssen den Menschen erklären, was für sie besser wird. Unsere Idee muss eine Zukunft generieren, die das heute verblassen lässt. Das ist heute tausendfach schwieriger als im 19. Jahrhundert, als man wirklich nichts zu verlieren hatte als seine Ketten.

Wir dürfen nicht länger auf diejenigen schauen, die immer nur alles schlecht und kaputt geredet haben, was eine sozial und ökologisch sinnvoll handelnde Gesellschaft voranbringen sollte.

Konservative und reaktionäre Thinktanks haben wichtige und notwendige Politikansätze, die die heutige Situation vermieden hätten, als naive Politikträumereien, Technikfeindlichkeit, Fortschrittsfeindlichkeit oder Sozialromantik diskreditiert.

Wir müssen jetzt aktiv eingreifen, denn die Argumente sind auf unserer Seite. Wir belegen, dass die aktuelle Situation das Ergebnis der Politik der letzten 50 Jahre ist. Unsere Kritik an der Wachstumsideologie, dem Industriealismus und der menschenfeindlichen technologischen Entwicklung beruht auf den Erfahrungen der letzten 50 Jahre. 5 Minuten nach 12 Uhr war einmal, unsere Zeit als Spezies läuft langsam ab.

Wir haben damals nicht die Technik verurteilt, weil sie Technologie war, sondern wir haben die Gefahren der technologischen Entwicklung untersucht und Kriterien dafür entwickelt, ob Technik emanzipatorisch oder diktatorisch wirkt. Wir haben uns gegen die Atomenergie gewehrt, weil wir wussten, dass diese Technologie unbeherrschbar ist. Wir wurden dafür angegriffen und verteufelt.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet eine CDU-Bundeskanzlerin, die dem kapitalistischen System treu ergeben ist, den Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland durchgesetzt hat.

Das Phoenixprojekt-OEKAP ist ein Projekt, das die Positionen des ökologisch-kommunistischen Anarchismus verdeutlicht.

Die Ideen des Ökosozialismus und des kommunistischen Anarchismus müssen wieder in die politische Diskussion gebracht werden. Sie spielen heute keine Rolle mehr. Das muss sich ändern. Denn die ökologischen Verwerfungen treffen zuerst diejenigen, die kaum Einkommen haben. Die ökologische und die soziale Frage sind heute zwei Seiten einer Medaille.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war es die soziale Frage, die über das Leben der Massen entschied. Mitte des 20. Jahrhunderts bis zum Jahrtausendwechsel wurde daraus die sozial-ökologische Frage.

Heute ist die ökologisch-soziale Frage zur Überlebensfrage der ganzen Menschheit geworden.

Wir müssen den Kampf aufnehmen. Wir brauchen eine Gleichgewichtswirtschaft, die die ökologischen und planetaren Grenzen akzeptiert. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der das Wir wieder eine zentrale Rolle spielt, ohne den Einzelnen zu erdrücken.

Diese Idee finden wir im afrikanischen Begriff „Ubuntu“ wieder oder in der maorischen Sprache „Whanaungatanga“. Dieses Whanaungatanga ist zu einem Bestandteil der neuseeländischen Gesellschaft geworden.

„Ubuntu“ bedeutet: „Ich bin, weil wir sind.“ Es betont die Verbundenheit aller Menschen und das Mitgefühl füreinander.

Das Māori-Konzept „whanaungatanga“ beschreibt die familiäre und gemeinschaftliche Verbundenheit. Es besagt, dass das Wohl eines Einzelnen untrennbar mit dem Wohl der Gemeinschaft verbunden ist – genau wie bei Ubuntu.

Ein weiteres verwandtes Māori-Prinzip ist „manaakitanga“, das Gastfreundschaft, Respekt und Fürsorge für andere umfasst.

___________________________

Dieser Artikel kann hier als PDF-Datei nachgelesen werden:
https://phoenixprojekt.org/wp-content/uploads/2025/04/UebermichundwarumdieseSeiteexistiert.pdf

Die Datei ist ein öffentliches Gut und Gemeineigentum, das respektvoll genutzt werden darf. Das bedeutet, dass der Autor und die Herkunft der Datei angegeben werden müssen.

___________________________